Pythagoreische Primzahl

In der Zahlentheorie ist eine pythagoreische Primzahl (vom englischen pythagorean prime) eine Primzahl {\displaystyle p\in \mathbb {N} } der Form {\displaystyle p=4n+1} mit n\in \mathbb {N} (nicht zu verwechseln mit Pythagoraszahl). Ist eine Primzahl keine pythagoreische Primzahl, so heißt sie nicht-pythagoreische Primzahl.

Beispiele

5, 13, 17, 29, 37, 41, 53, 61, 73, 89, 97, 101, 109, 113, 137, 149, 157, 173, 181, 193, 197, 229, 233, 241, 257, 269, 277, 281, 293, 313, 317, 337, 349, 353, 373, 389, 397, 401, 409, 421, 433, 449, 457, 461, 509, 521, 541, 557, 569, 577, 593, 601, 613, 617, … (Folge Extern A002144 in OEIS)

Eigenschaften

Beweis:
Der Beweis folgt direkt aus Fermatschem Satz über die Summe von zwei Quadraten. Gelegentlich nennt man diesen Satz auch Girard’s Theorem.
Beispiel:
{\displaystyle 41=4^{2}+5^{2}}, {\displaystyle 101=1^{2}+10^{2}}, …
Ist die Summe von zwei Quadraten eine ungerade Primzahl, so ist sie eine pythagoreische Primzahl.
Beweis:
Der Beweis folgt ebenfalls direkt aus Fermatschem Satz über die Summe von zwei Quadraten:
Für das Quadrat einer geraden Zahl {\displaystyle n:=2k} mit {\displaystyle n,k\in \mathbb {Z} } gilt: {\displaystyle n^{2}=(2k)^{2}=4k^{2}\equiv 0{\pmod {4}}}.
Für das Quadrat einer ungeraden Zahl {\displaystyle m:=2k+1} mit {\displaystyle m,k\in \mathbb {Z} } gilt: {\displaystyle m^{2}=(2k+1)^{2}=4k^{2}+4k+1\equiv 1{\pmod {4}}}.
Für ungerade Primzahlen {\displaystyle p\in \mathbb {P} } gilt: {\displaystyle p\equiv 1{\pmod {4}}} (für pythagoreische Primzahlen) oder p\equiv 3{\pmod  4} (für nicht-pythagoreische Primzahlen).
Die Summe von zwei Quadratzahlen ist aus obigen Gründen immer {\displaystyle \equiv 0{\pmod {4}}}, {\displaystyle \equiv 1{\pmod {4}}} oder {\displaystyle \equiv 2{\pmod {4}}}, aber niemals {\displaystyle \equiv 3{\pmod {4}}}. Ist sie also eine ungerade Primzahl, so bleibt nur {\displaystyle \equiv 1{\pmod {4}}} übrig und das sind genau die pythagoreischen Primzahlen. \Box
Die pythagoreische Primzahl p=5 und seine Quadratwurzel als Hypotenusen von rechtwinkligen Dreiecken und wie man aus dem kleinen Dreieck das große berechnen kann
Beweis:
Siehe Satz des Pythagoras
Beweis:
Siehe Dirichletscher Primzahlsatz

Das Primrennen zwischen 4n+1 und 4n+3

Sei {\displaystyle x\in \mathbb {N} }. Dann gilt:

Die Anzahl der pythagoreischen Primzahlen (der Form {\displaystyle 4n+1}) bis x ist annähernd gleich wie die Anzahl der nicht-pythagoreischen Primzahlen (der Form {\displaystyle 4n+3}) bis x. Im Speziellen ist die Anzahl der pythagoreischen Primzahlen bis x oft etwas kleiner. Dieses Phänomen nennt man auf Englisch Chebyshev's bias und stammt vom Mathematiker Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow.

Beispiele

3, 26861, 26879, 616841, 617039, 617269, 617471, 617521, 617587, 617689, 617723, 622813, 623387, 623401, 623851, 623933, 624031, 624097, 624191, 624241, 624259, 626929, 626963, 627353, 627391, 627449, 627511, 627733, 627919, 628013, 628427, 628937, 629371, … (Folge Extern A007350 in OEIS)

Zusammenhang mit Gaußschen Primzahlen

Die Norm einer Gaußschen Zahl der Form {\displaystyle x+\mathrm {i} \cdot y} ist {\displaystyle \|x+\mathrm {i} \cdot y\|=x^{2}+y^{2}}. Es gilt:

Beweis:
Es kann jede pythagoreische Primzahl {\displaystyle p=x^{2}+y^{2}} zerlegt werden in {\displaystyle p=x^{2}+y^{2}=(x+\mathrm {i} \cdot y)\cdot (x-\mathrm {i} \cdot y)}.

Quadratische Reste

p ist quadratischer Rest modulo q genau dann, wenn q quadratischer Rest modulo p ist.
Mit anderen Worten:
Seien {\displaystyle p,q\in \mathbb {P} } mit {\displaystyle p>2,q>2,p\not =q} und {\displaystyle p\equiv 1{\pmod {4}}}. Dann gilt mit dem Legendre-Symbol:
{\displaystyle \left({\frac {p}{q}}\right)=1\Longleftrightarrow \left({\frac {q}{p}}\right)=1}
Beispiel:
Sei {\displaystyle p=37\equiv 1{\pmod {4}}} und {\displaystyle q=47\equiv 3{\pmod {4}}}. Dann ist {\displaystyle 15^{2}=225\equiv 37{\pmod {47}}} und somit ist 37 quadratischer Rest modulo 47. Umgekehrt ist {\displaystyle 11^{2}=121\equiv 84\equiv 47\equiv 10{\pmod {37}}} und somit ist 47 quadratischer Rest modulo 37.
p ist quadratischer Rest modulo q genau dann, wenn q kein quadratischer Rest modulo p ist.
Mit anderen Worten:
Seien {\displaystyle p,q\in \mathbb {P} } mit {\displaystyle p>2,q>2,p\not =q} und {\displaystyle p,q\equiv 3{\pmod {4}}}. Dann gilt:
{\displaystyle \left({\frac {p}{q}}\right)=1\Longleftrightarrow \left({\frac {q}{p}}\right)=-1}
Beispiel:
Sei {\displaystyle p=47\equiv 3{\pmod {4}}} und {\displaystyle q=43\equiv 3{\pmod {4}}}. Dann ist {\displaystyle 41^{2}=1681\equiv 47\equiv 4{\pmod {43}}} und somit ist 47 quadratischer Rest modulo 43. Umgekehrt gibt es aber kein x mit {\displaystyle x^{2}\equiv 43{\pmod {47}}} und somit ist 43 kein quadratischer Rest modulo 47.

Siehe auch

Quadratisches Reziprozitätsgesetz

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 23.08. 2022