Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Константин Эдуардович Циолковский

Begründer der modernen Kosmonautik

geboren: 17. September 1857 in Ischewskoje
gestorben: 19. September 1935 in Kaluga

Nach einer Scharlacherkrankung nahezu ertaubt, bildete er sich als Autodidakt selbst aus.

In Moskau studierte er Physik, Astronomie, Mechanik und Geometrie.

Ab etwa 1885 stellte er eine Vielzahl von Überlegungen zur Realisierung von Raumflügen an, wandte sein Augenmerk dabei auch Ganzmetallluftschiffen zu.

1886 veröffentlichte Ziolkowski die Studie Theoria Aerostatika, der 1892 die Aerostat Metallitscheski (Theorie eines Ganzmetall-Luftschiffes) folgte. In den 1880er Jahren entwickelte er ein Konzept für Ganzmetallluftschiffe welches in den 1930er Jahren als ZMC-2 umgesetzt wurde. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er 148 Werke (meist Artikel und kleine Broschüren) veröffentlicht, das Archiv hat mehr als 600 unveröffentlichte Manuskripte aufbewahrt, von denen ein bedeutender Teil in den 1990er Jahren und später veröffentlicht wurde. Er erkannte, dass die bisher für Feuerwerke und militärische Zwecke verwendeten Feststoffraketen zu schwach sein würden, um den Weltraum zu erreichen. Daher schlug er die Verwendung von flüssigen Raketentreibstoffen (Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenwasserstoffen) vor.

Gipfelpunkt seiner Arbeit war die Raketengrundgleichung, die er 1903 in der russischen Zeitschrift Wissenschaftliche Rundschau unter dem Titel Erforschung des Weltraums mittels Reaktionsapparaten veröffentlichte. Neben Arbeiten zum Flüssigkeitsraketentriebwerk der Kühlung der Brennkammer und der Steuerung der Rakete mittels Strahlruder und Kreiselsteuerung stellte er mit der Raketengrundgleichung auch das Prinzip der Mehrstufenrakete (Raketenzug) auf eine wissenschaftliche Basis. Er befasste sich auch mit Fragen des Betriebs von Raumstationen, der industriellen Nutzung des Weltraums und der Nutzung seiner Ressourcen.

Hermann Oberts Buch Eine Rakete für den interplanetaren Raum wurde im Sommer 1923 in Deutschland veröffentlicht, und am 2. Oktober desselben Jahres wurde in der Iswestija des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees eine Rezension darüber veröffentlicht. Die nicht unterzeichnete Rezension war professionell und argumentierte, dass die Hauptideen von Obert mit den Experimenten von R. Goddard übereinstimmten, aber der Name von Ziolkowski wurde nicht erwähnt.

Zu Ziolkowskis Ehren wurden ein Krater auf der erdabgewandten Seite des Mondes sowie der Asteroid (1590) Tsiolkovskaja nach ihm benannt. Sein früheres Wohnhaus in Kaluga dient heute als Museum.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 17.08. 2021