Beth-Funktion

Die Beth-Funktion, benannt nach dem zweiten Buchstaben des hebräischen Alphabets und auch als \beth geschrieben, ist eine in der Mengenlehre, genauer in der Theorie der Kardinalzahlen, verwendete Aufzählung gewisser unendlicher Kardinalzahlen.

Definition

Die Beth-Funktion ordnet jeder Ordinalzahl \alpha eine wie folgt rekursiv definierte Kardinalzahl \beth _{\alpha } zu:

Bemerkungen

Die Kontinuumshypothese ist gleichbedeutend mit \aleph _{1}=\beth _{1}, denn \beth_1 ist definitionsgemäß die Mächtigkeit der Potenzmenge einer abzählbaren Menge und daher gleichmächtig zum Kontinuum \mathbb {R} . Die verallgemeinerte Kontinuumshypothese ist äquivalent zu \aleph =\beth , das heißt \aleph _{\alpha }=\beth _{\alpha } für alle Ordinalzahlen \alpha .

Eine Limes-Kardinalzahl \kappa heißt ein starker Limes, wenn \mu ^{\lambda }<\kappa für alle Kardinalzahlen \lambda ,\mu <\kappa . Eine Kardinalzahl \kappa ist genau dann eine starke Limes-Kardinalzahl, wenn \kappa =\beth _{\xi } für eine Limes-Ordinalzahl \xi .

Es gilt stets {\displaystyle \alpha \leq \aleph _{\alpha }\leq \beth _{\alpha }} für alle Ordinalzahlen \alpha . Man kann zeigen, dass es Fixpunkte geben muss, das heißt solche Ordinalzahlen \alpha , für die {\displaystyle \alpha =\beth _{\alpha }} gilt. Der kleinste Fixpunkt ist der Limes der Folge {\displaystyle \beth _{0},\beth _{\beth _{0}},\beth _{\beth _{\beth _{0}}},\ldots }, der informal als {\displaystyle \beth _{\beth _{{}_{\ddots }}}} dargestellt wird. Ebenso sind stark unerreichbare Kardinalzahlen Fixpunkte der Beth-Funktion.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.06. 2020