Cyanursäure

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P:keine P-Sätze
Toxikologische Daten 7700 mg/kg (LD50Ratteoral)

Cyanursäure (1,3,5-Triazin-2,4,6-triol) und Isocyanursäure (1,3,5-Triazin-2,4,6-trion) sind zueinander tautomere chemische Verbindungen mit der Summenformel C3H3N3O3. Cyanursäure bildet farblose Kristalle, die pro Mol Cyanursäure 2 Mol Kristallwasser enthalten, das an trockener Luft entweicht. Die Verbindung zählt zu den Heterocyclen; Cyanursäure hat aromatischen Charakter.

Strukturformel
Cyanursäure und Isocyanursäure
Cyanursäure (1) und die tautomere Form Isocyanursäure (2)
Allgemeines
Name Cyanursäure
Andere Namen
  • 1,3,5-Triazin-2,4,6-triol
  • 2,4,6-Trihydroxy-1,3,5-triazin
  • Isocyanursäure
  • 1,3,5-Triazin-2,4,6-trion (Isocyanursäure)
Summenformel C3H3N3O3
Kurzbeschreibung weißer, kristalliner Feststoff
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 108-80-5
EG-Nummer 203-618-0
ECHA-InfoCard Extern 100.003.290
PubChem Extern 7956
Eigenschaften
Molare Masse 129,08 g/mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,75 g/cm3 (25 °C, wasserfrei)
Schmelzpunkt 320 °C (Zersetzung)
Löslichkeit schwer in Wasser (2 g/l bei 20 °C)

Gewinnung und Darstellung

Cyanursäure lässt sich durch Hydrolyse von Cyanurchlorid, Zersetzung von Melamin durch Säuren oder durch Erhitzen von Biuret oder Harnstoff auf 200–300 °C gewinnen. Im technischen Maßstab wird Cyanursäure durch Pyrolyse von Harnstoff gewonnen. Die Umsetzung beginnt bei ca. 175 °C.

Eigenschaften

Cyanursäure und Isocyanursäure sind das Trimerisierungsprodukt der Cyansäure und liegen im Gleichgewicht vor, was bedeutet, dass eine Form in die andere übergehen kann. Daher können Cyanursäure und Isocyanursäure nur in ihren Derivaten unterschieden werden.

In Wasser ist die Verbindung wenig löslich, wobei der pH-Wert der gesättigten Lösung zwischen 3,8 und 4 liegt.

Bei Erwärmung kann Cyanursäure in einer heftigen Reaktion zu drei Teilen Cyansäure zerfallen.

Verwendung

Insbesondere wird Cyanursäure als Ausgangsstoff für die Trichlorisocyanursäuresynthese verwendet. Diese ist ein wichtiges Desinfektionsmittel und wird auch zur Chlorung von Schwimmbädern benutzt. Problematisch ist dabei die Anreicherung der Cyanursäure im Wasser, da dadurch die Wirksamkeit des Chlors vermindert wird. Bei höheren Konzentrationen der Cyanursäure im Badewasser (ab etwa 40 mg/l) muss die Dosierung von chlorbasierten Desinfektionsmitteln daher erhöht werden, um gleichbleibende Keimtötung zu erzielen.

Cyanursäure findet aber auch bei der Herstellung von Lackhilfsmitteln und als Ausgangsstoff für die Cyansäuregewinnung im Labormaßstab Verwendung.

Isocyanursäure wird als Ausgangsstoff für Herstellung von Triglycidylisocyanurat verwendet, einem Härter für Pulverlacke.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.06. 2024