Cadmiumiodid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
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Gefahr

H- und P-Sätze H:
  • Giftig bei Verschlucken oder Einatmen.
  • Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
  • Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
  • Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P:
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Verschlucken: Mund ausspülen. Kein Erbrechen herbeiführen. Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen.)
  • Bei Einatmen: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen.)
  • "An einem gut belüfteten Ort aufbewahren. Behälter dicht verschlossen halten.
MAK aufgehoben, da cancerogen

Cadmiumiodid, CdI2, ist eine chemische Verbindung des Cadmiums mit Iod. Es kristallisiert in einer Schichtstruktur im hexagonalen Kristallsystem. Die Cadmiumiodid-Struktur ist namensgebend für eine Reihe weiterer Verbindungen, die in der gleichen Struktur kristallisieren.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Cadmiumiodid
_ Cd2+ 0 _ I
Allgemeines
Name Cadmiumiodid
Andere Namen
  • Cadmium(II)-iodid
  • Cadmiumdiiodid
Verhältnisformel CdI2
Kurzbeschreibung farblose bis dunkelbraune, glänzende, geruchlose hexagonale Blättchen
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 7790-80-9
EG-Nummer 232-223-6
ECHA-InfoCard Extern 100.029.294
PubChem Extern 24635
Eigenschaften
Molare Masse 366,22 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 5,67 g/cm3 (30 °C)
Schmelzpunkt 387 °C
Siedepunkt 796 °C
Löslichkeit sehr leicht in Wasser (1850 g/l bei 20 °C)

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Cadmiumiodid gelingt aus den Elementen bei erhöhter Temperatur.

{\displaystyle \mathrm {Cd+I_{2}\longrightarrow CdI_{2}} }

Weiterhin kann es auch durch Auflösen von Cadmium oder Cadmiumcarbonat in Iodwasserstoffsäure und anschließender Kristallisation dargestellt werden. Dabei entsteht ein Hydrat, das mit Thionylchlorid entwässert und so zum wasserfreien Cadmiumiodid umgesetzt werden kann.

Ebenfalls möglich ist die Herstellung durch Reaktion von Cadmiumsulfat mit Kaliumiodid.

{\displaystyle \mathrm {CdSO_{4}+2\ KI\longrightarrow CdI_{2}+K_{2}SO_{4}} }

Eigenschaften

Cadmiumiodid bildet an Luft stabile, weiß glänzende, hexagonale Plättchen, die bedingt durch die Schichtstruktur leicht spaltbar sind.

Cadmiumiodid kristallisiert in einer hexagonalen Kristallstruktur in der Raumgruppe P63mc (Raumgruppen-Nr. 186) mit den Gitterparametern a = 425 pm und c = 1367 pm sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle (4H-Struktur nach der Ramsdell-Klassifikation) oder in einer geringfügig weniger stabilen trigonalen Struktur mit der Raumgruppe P3m1 (Nr. 164) und den Gitterparametern a = 424,4 pm und c = 685,9 pm (2H-Struktur). Dabei bilden die Iodidionen eine hexagonal-dichteste Kugelpackung, in der jede zweite Oktaederlückenschicht vollständig mit Cadmiumionen Cd2+ besetzt ist. Die Cadmiumionen sind oktaedrisch von sechs Iodidionen umgeben, wobei jedes Iodidion die Spitze einer trigonalen Pyramide mit drei Cadmiumionen als Grundfläche bildet (Koordination = 6:3). Es ergeben sich einzelne Cadmiumiodidschichten, die nur durch schwache Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten werden. In einer der Cadmiumiodidstrukturen kristallisieren vor allem Bromide und Iodide, aber auch manche Selenide oder Telluride wie Magnesiumbromid, Calciumiodid, Eisen(II)-iodid, Zinn(IV)-sulfid oder Titan(IV)-sulfid. Neben den beiden erwähnten Formen sind über 250 weitere Polytypen von Cadmiumiodid bekannt, die sich in der Abfolge der Schichten unterscheiden.

Eine relativ neu entdeckte Modifikation des Cadmiumiodids sind die gut charakterisierten Nanopartikel, die CdI2 bei der Bestrahlung mit Elektronen bildet, wobei Nanoröhren und Fulleren-artige Strukturen entstehen.

Verbindungen des CdI2-Typs

Cadmiumiodid gehört wie viele andere Halogenide und Hydroxide zweiwertiger Metalle oder Sulfide und Telluride vierwertiger Metalle zum CdI2-Strukturtyp, die alle eine Kristallstruktur der beiden einfachsten Polytypen aufweisen:

 

Mitglieder

Verwendung

Cadmiumiodid findet als Reagenz zum Nachweis von Alkaloiden und Salpetriger Säure sowie bei der Herstellung von Leuchtfarben und Elektrolyse-Cadmium Verwendung. Es wird auch bei photographischen Verfahren wie der Ferrotypie eingesetzt.

Sicherheitshinweise

Cadmiumiodid ist giftig beim Einatmen und Verschlucken, besitzt chronische Toxizität und wirkt krebserregend in Tierversuchen. Die letale Dosis LD50 beträgt bei Mäusen 166 mg/kg. Als niedrigste bekannte tödliche Dosis bei oraler Aufnahme durch den Menschen (LDLo) werden 81 mg/kg angegeben. Außerdem ist die Öko-Giftigkeit von Cadmiumiodid sehr hoch, insbesondere für Wasserorganismen, zumal es in Gewässern langfristige Schäden hervorrufen kann.

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 16.06. 2024