Arkussinus und Arkuskosinus
Der Arkussinus – geschrieben oder – und der Arkuskosinus (oder auch Arkuscosinus) – geschrieben oder – sind Umkehrfunktionen der (geeignet) eingeschränkten Sinus- bzw. Kosinusfunktion: Da Sinus und Kosinus periodische Funktionen sind, wird zu ihrer Umkehrung der Definitionsbereich des Sinus auf das Intervall und der des Kosinus auf das Intervall eingeschränkt. Sinus bzw. Kosinus sind auf diesen Intervallen streng monoton.
Zusammen mit dem Arkustangens als Umkehrfunktion des (natürlich ebenfalls geeignet eingeschränkten) Tangens bilden der Arkussinus und Arkuskosinus den Kern der Klasse der Arkusfunktionen. Aufgrund der in neuerer Zeit für Umkehrfunktionen gebräuchlichen Schreibweise beginnen die namentlich auf Taschenrechnern verbreiteten Schreibweisen und die klassische Schreibweise bzw. zu verdrängen, was eventuell zu Verwechslungen mit den Kehrwerten des Sinus und Kosinus (Kosekans und Sekans) führen kann.
Definitionen
Die Sinusfunktion ist -periodisch und innerhalb einer Periode nicht injektiv. Daher muss ihr Definitionsbereich geeignet eingeschränkt werden, um eine umkehrbar-eindeutige Funktion zu erhalten. Da es für diese Einschränkung mehrere Möglichkeiten gibt, spricht man von Zweigen des Arkussinus. Meist wird der Hauptzweig (oder Hauptwert)
die Umkehrfunktion der Einschränkung der Sinusfunktion auf das Intervall betrachtet.
Analog zum Arkussinus wird der Hauptzweig des Arkuskosinus als die Umkehrfunktion von definiert. Dies ergibt mit
ebenfalls eine bijektive Funktion. Mittels
lassen sich diese beiden Funktionen ineinander umrechnen.
Eigenschaften
Arkussinus | Arkuskosinus | |
---|---|---|
Funktions- Graphen |
||
Definitionsbereich | ||
Wertebereich | ||
Monotonie | streng monoton steigend | streng monoton fallend |
Symmetrien | Ungerade Funktion: | Punktsymmetrie zu |
Asymptoten | für | für |
Nullstellen | ||
Sprungstellen | keine | keine |
Polstellen | keine | keine |
Extrema | keine | keine |
Wendepunkte |
Formeln für negative Argumente
Aufgrund der Symmetrieeigenschaften gilt:
Reihenentwicklungen
Die Taylorreihe des Arkussinus erhält man durch Anwenden der binomischen Reihe auf die Ableitung, sie ist gegeben durch:
Der Ausdruck bezeichnet dabei die Doppelfakultät.
Die Taylorreihe des Arkuskosinus ist aufgrund der Beziehung :
Beide Reihen haben den Konvergenzradius 1.
Integraldarstellungen
Die Integraldarstellungen des Arkussinus bzw. Arkuskosinus sind gegeben durch:
Verkettungen mit Sinus und Kosinus
Für die Arkusfunktionen gelten unter anderem folgende Formeln:
- , denn für gilt und .
- , denn für gilt und .
- , denn für gilt und .
- , denn für gilt und .
Beziehung zum Arkustangens
Von besonderer Bedeutung in älteren Programmiersprachen ohne implementierte Arkussinus- und Arkuskosinusfunktion sind folgende Beziehungen, die es ermöglichen, den Arkussinus und Arkuskosinus aus dem vielleicht implementierten Arkustangens zu berechnen. Aufgrund obiger Formeln gilt
für Definiert man so werden diese beiden Gleichungen auch für richtig. Alternativ dazu kann man auch
verwenden, was sich aus Obigem durch Anwenden der Funktionalgleichung des Arcustangens ergibt und für gilt. Für lässt sich Letzteres auch zu
vereinfachen.
Ableitungen
- Arkussinus
- Arkuskosinus
- Umrechnung
Integrale
- Arkussinus
- Arkuskosinus
Komplexe Argumente
- mit
Zur Funktion arcosh siehe Areakosinus Hyperbolicus, für die Signumfunktion gilt
Anmerkungen
Besondere Werte
Kettenbruchdarstellung des Arkussinus
H. S. Wall fand 1948 für den Arkussinus folgende Darstellung als Kettenbruch:
Sonstiges
Man kann Arkussinus und Arkuskosinus auch durch den Hauptzweig des komplexen Logarithmus ausdrücken:
Siehe auch
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.12. 2021