Mathematische Logik

Die mathematische Logik (ältere Bezeichnung: Logistik, auch symbolische Logik, Metamathematik) ist ein Teilgebiet der Mathematik und der formalen Logik. Oft wird sie wiederum in die Teilgebiete Modelltheorie, Beweistheorie, Mengenlehre und Rekursionstheorie aufgeteilt. Forschung im Bereich der mathematischen Logik hat zum Studium der Grundlagen der Mathematik beigetragen und wurde auch durch dieses motiviert. Infolgedessen wurde sie auch unter dem Begriff Metamathematik bekannt.

Ein Aspekt der Untersuchungen der mathematischen Logik ist das Studium der Ausdrucksstärke von formalen Logiken und formalen Beweissystemen. Eine Möglichkeit, die Komplexizität solcher Systeme zu messen, besteht darin, festzustellen, was damit bewiesen oder definiert werden kann.

Früher wurde die mathematische Logik auch symbolische Logik (als Gegensatz zur philosophischen Logik) genannt, wobei jener Name mittlerweile nur noch für gewisse Aspekte der Beweistheorie verwendet wird.

Geschichte

Gottlob Frege (1878)

Der Begriff mathematische Logik wurde von Giuseppe Peano für symbolische Logik benutzt. Diese ist in ihrer klassischen Version mit der Logik von Aristoteles vergleichbar, wird aber mit Hilfe von Symbolen anstelle von natürlicher Sprache formuliert. Mathematiker mit einem philosophischen Hintergrund, wie Leibniz oder Johann Heinrich Lambert, versuchten bereits früh, die Operationen der formalen Logik mit einem symbolischen oder algebraischen Ansatz zu behandeln, aber ihre Arbeiten blieben weitgehend isoliert und unbekannt. In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts präsentierten George Boole und Augustus de Morgan einen systematischen Weg, die Logik zu betrachten. Die traditionelle, aristotelische Doktrin der Logik wurde reformiert und vervollständigt, und daraus erwuchs ein angemessenes Instrument, um die Grundlagen der Mathematik zu untersuchen. Es wäre irreführend, zu behaupten, dass sämtliche grundlegenden Kontroversen aus der Zeit von 1900 bis 1925 geklärt sind, aber die Philosophie der Mathematik wurde durch die neue Logik zu großen Teilen bereinigt.

Während die griechische Entwicklung der Logik großen Wert auf Argumentationsformen legte, kann man die heutige mathematische Logik als kombinatorisches Studium von Inhalten bezeichnen. Darunter fallen sowohl das Syntaktische (die Untersuchung von formalen Zeichenketten als solchen) als auch das Semantische (die Belegung solcher Zeichenketten mit Bedeutung).

Historisch bedeutende Publikationen sind die Begriffsschrift von Gottlob Frege, Studies in Logic von Charles Peirce, Principia Mathematica von Bertrand Russell und Alfred North Whitehead, und Über formal unentscheidbare Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme I von Kurt Gödel.

Formale Logik

Die mathematische Logik beschäftigt sich häufig mit mathematischen Konzepten, welche durch formale logische Systeme ausgedrückt werden. Am weitesten verbreitet ist das System der Prädikatenlogik erster Stufe sowohl auf Grund seiner Anwendbarkeit im Bereich der Grundlagen der Mathematik als auch wegen seiner Eigenschaften wie Vollständigkeit und Korrektheit. Die Aussagenlogik, stärkere klassische Logiken wie Prädikatenlogik der zweiten Stufe oder nicht-klassische Logiken wie intuitionistische Logik werden ebenfalls untersucht.

Teilgebiete der mathematischen Logik

Das Handbook of Mathematical Logic (1977) unterteilt die mathematische Logik in folgende vier Gebiete:

Die Grenzen zwischen diesen Gebieten und auch zwischen der mathematischen Logik und anderen Bereichen der Mathematik sind nicht immer genau definiert. Zum Beispiel ist der Unvollständigkeitssatz von Gödel nicht nur in der Rekursionstheorie und der Beweistheorie von größter Bedeutung, sondern er führte auch zum Satz von Löb, welcher in der Modallogik wichtig ist. Die Kategorientheorie benutzt ebenfalls viele formale, axiomatische Methoden, die denen der mathematischen Logik sehr ähnlich sind. Allerdings wird Kategorientheorie üblicherweise nicht als Teil der mathematischen Logik angesehen.

Verbindungen zur Informatik

Es gibt viele Verbindungen zwischen der mathematischen Logik und der Informatik. Viele Pioniere der Informatik, wie etwa Alan Turing, prägten die Disziplin als Mathematiker und Logiker. Teile der mathematischen Logik werden im Bereich der theoretischen Informatik behandelt. Insbesondere die deskriptive Komplexitätstheorie stellt einen engen Zusammenhang zwischen der mathematischen Logik und der in der theoretischen Informatik behandelten Komplexitätstheorie her.

Wichtige Resultate

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 02.06. 2021