Normandie-Njemen
Name eines französischen Fliegergeschwaders Escadron de Chasse 2/30 in Reims, das im
zweiten Weltkrieg im Bestand der sowjetischen Luftstreitkräfte
kämpfte.
1942 war in Syrien als Bestandteil der von General de
Gaulle außerhalb Frankreichs geführten freien
französischen Streitkräfte eine Fliegerstaffel
entstanden, die den Namen der am meisten zerstörten
französischen Provinz erhielt. Nach einer Vereinbarung de
Gaulles mit der Sowjetregierung wurde die Staffel mit 15
Flugzeugführern und 40 Mechanikern nach Iwanowo in die
UdSSR verlegt und auf die Jagdeinsitzer Jak-1 umgeschult.
Die sich zum Geschwader vergrößernde Staffel erhielt
1943 Jak-9 und kämpfte als Teil der 303. Fliegerdivision im
Bestand der 1. Luftarmee. Nach der großen Offensive am Njemen
wurde der Truppenteil für seine Gefechtserfolge auf Befehl des
sowjetischen Oberkommandos mit dem Namen Njemen ausgezeichnet
und heißt seit dieser Zeit Normandie-Njemen.
Insgesamt unternahm das
Geschwader vom 22. März 1943 bis zum 9.Mai 1945 über 5000
Gefechtsflüge. Dabei wurden nach französischen Angaben 273 gegnerische Flugzeuge abgeschossen.
Von den 96 französischen Piloten, die bis
Kriegsende in diesem Geschwader dienten, erhielten 79 hohe
sowjetische Orden, 4 wurden Held der Sowjetunion
Marcel Albert (27.11.1944)
Roland de la Poype (27.11.1944)
Jaques André (04.06.1945)
Marcel Lefevre (04.06.1945 postum).
42 französische
Piloten ließen in den Kämpfen ihr Leben. Der
Truppenteil wurde mit mehreren hohen sowjetischen Orden
ausgezeichnet. Im Februar 1945 erhielt das Geschwader den zweiten "Rotbannerorden".
Nach Kriegsende verlegte das Geschwader mit den von
der Sowjetregierung geschenkten Jak-3 zurück in die Heimat.
Das Geschwader erhält den Orden der Ehrenlegion und der Konstrukteur A. Jakowlew wird 1947 Ritter der Ehrenlegion.
Eine
dieser Maschinen steht im Pariser Luftfahrtmuseum. Gegenseitige
Besuche sowjetischer und französischer Fliegergruppen sind seit
1946 Tradition.
Das Geschwader flog bis 1947 die Jak-3 und schulte dann auf De Havilland DH.98 um. Die Jak-Flugzeuge blieben bis 1956 in der Bewaffnung der französischen Streitkräfte.
Der ehemalige Kommandeur(1943/1944) Pierre Pouyade wird 1977 mit dem Lenin-Friedenspreis geehrt.
Veteranen des Geschwaders nehmen am 9. Mai 2010 an den Feierlichkeiten zum 65. Jahrestages des Sieges teil.
Nach der Schließung des Standortes im Reims verlegte die Staffel nach Mont-de-Marsan südlich von Bordeaux. Gleichzeitig erfolgt die Umrüstung von Mirage 2000 auf die Rafale.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 30.03. 2016