Neutronenüberschuss

Neutronenüberschuss nennt man in der Kernphysik die Differenz zwischen Neutronenzahl N und Protonenzahl Z eines Atomkerns:

{\displaystyle NUe=N-Z}

Da für die Massenzahl A gilt {\displaystyle A=N+Z\Leftrightarrow N=A-Z}, wird der Neutronenüberschuss gleichbedeutend auch definiert als:

{\displaystyle \Rightarrow NUe=A-2Z}

Der Neutronenüberschuss stabiler Atomkerne ist bis auf 15 Ausnahmen größer als Null und steigt mit wachsender Massenzahl A.

Gelegentlich bezeichnet man auch die jeweilige Abweichung von der Winkelhalbierenden {\displaystyle N=Z\Leftrightarrow {\frac {N}{Z}}=1} der Nuklidkarte, nämlich die Zahl {\displaystyle {\frac {NUe}{Z}}={\frac {N}{Z}}-1={\frac {A}{Z}}-2}, als Neutronenüberschuss – besser ist hier die Bezeichnung „Relativer Neutronenüberschuss“.

Nuklidkarte mit radioaktiven Zerfallsarten:
schwarz = stabil,
rosa = β−-Zerfall wegen Neutronenüberschusses,
blau = EC- oder β+-Zerfall wegen Protonenüberschusses,
gelb = Alpha-Zerfall

Auswirkung auf die Stabilität von Atomkernen

Das Bild (eine Nuklidkarte) zeigt, wie sich das Verhältnis von Neutronen- zu Protonenzahl auf die Stabilität eines Atomkerns auswirkt:

Auswirkung bei der Kernspaltung

Die Massenabhängigkeit des relativen Neutronenüberschusses erklärt, warum Spaltprodukte in der Regel Beta-minus-Strahler sind. Der hohe Neutronenüberschuss eines Kerns wie etwa U-235 findet sich nach der Kernspaltung in seinen Bruchstücken (den Spaltfragmenten) wieder; diese enthalten daher für ihre Kernmasse zu viele Neutronen. Der Überschuss wird stufenweise durch drei Prozesse abgebaut:

Extremwerte

Den größten absoluten Neutronenüberschuss von bisher hergestellten Isotopen haben Hassium-278 und Darmstadtium-282 mit 62.

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 18.02. 2020