Marie Skłodowska Curie

geborene Maria Salomea Skłodowska

polnische Physikerin und Chemikerin

geboren: 7. November 1867 in Warschau
gestorben: 4. Juli 1934 bei Passy

1903 Nobelpreis für Physik;
1908 Professur für Physik an der Sorbonne;
1911 Nobelpreis für Chemie;
1932 Mitglied der Leopoldina;

1883 bestand Maria im Alter von 15 Jahren ihr Abitur als Klassenbeste. Ab September 1885 arbeitete Maria kurze Zeit als Hauslehrerin.
Am 3. November 1891 schrieb sie sich als Marie Skłodowska für ein Studium der Physik an der Sorbonne ein.
Die Prüfungen für das Lizenziat der Physik (licence des sciences physiques) schloss sie im Juli 1893 als Beste ab.
Den Abschluss für das Lizenziat in Mathematik (licence des sciences mathématiques) machte sie im Juli 1894 als Zweitbeste.

Die Gesellschaft zur Förderung der Nationalindustrie (Société d'Encouragement pour l'Industrie Nationale) beauftragte Marie Skłodowska Anfang 1894, eine Studie über die magnetischen Eigenschaften verschiedener Stahlsorten durchzuführen. Im Rahmen dieser Arbeit lernte Sie Pierre Curie kennen.
Am 26. Juli 1895 heiratete Marie Skłodowska im Rathaus von Sceaux Pierre Curie.

Die im Frühjahr 1896 von Antoine Henri Becquerel zufällig entdeckte Fähigkeit von Urankaliumsulfat, eine fotografische Platte zu schwärzen, blieb hingegen nahezu unbeachtet. Marie Curie, die auf der Suche nach einem Thema für ihre Doktorarbeit war, beschloss, sich den „Becquerel-Strahlen“ zuzuwenden.
Für diese Experimente entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Mann Pierre ein Verfahren, das auf einem von Pierre entwickelten piezoelektrischen Elektrometer beruhte und mit dem sie die von den Strahlen verursachte Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der Luft sehr genau messen konnte.
Sie stellte dabei fest, dass Pechblende viermal und natürliches Chalcolit doppelt so aktiv wie Uran ist. Die gemessene Aktivität der uranhaltigen Stoffe erwies sich als unabhängig von ihrem Aggregatzustand und war proportional zu ihrem Urananteil.
Marie Curie folgerte daraus, dass die „Becquerel-Strahlung“ eine Eigenschaft bestimmter Atome und keine chemische Eigenschaft der untersuchten Verbindung ist.
Marie Curie und ihr Mann gingen davon aus, dass die hohe Aktivität der Pechblende von einem unbekannten chemischen Element verursacht werde.
Der spektroskopische Nachweis des ersten neuen Elementes, das sie am 13. Juni 1898 zu Ehren von Marie Curies polnischer Heimat Polonium getauft hatten, misslang jedoch. Dennoch ließen sie fünf Tage später Henri Becquerel ihre Ergebnisse vor der Académie des sciences präsentieren. In der Überschrift des Berichtes wurde erstmals das Wort „radioaktiv“ verwendet. Im Juli wurde Marie Curie für ihre Arbeiten über die magnetischen Eigenschaften von Stahl und die Radioaktivität der mit 3800 Francs dotierte Prix Gegner der Académie des sciences zuerkannt.

Das Paar nahm am 11. November 1898 die Suche nach dem zweiten unbekannten Element wieder auf. Mit der Hilfe von Gustave Bémont gelang es ihnen schnell, eine Probe herzustellen, die 900-mal so stark wie Uran strahlte. Am 20. Dezember erhielt das neue Element im Laborbuch der Curies den Namen Radium. Diesmal ergab die von Eugène-Anatole Demarçay an der Probe vorgenommene spektroskopische Untersuchung eine Spektrallinie, die sich keinem bisher bekannten Element zuordnen ließ. Am 26. Dezember 1898 war es erneut Becquerel, der vor der Akademie von den Forschungsergebnissen der Curies berichtete.

Sie wandte sich anschließend ihrer Dissertation mit dem Titel Recherches sur les substances radioactives (deutsch: Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen) zu. Die von Dekan Paul Appell am 11. Mai 1903 zugelassene Doktorarbeit verteidigte sie am 25. Juni vor Gabriel Lippmann, Henri Moissan und Edmond Bouty. Die Dissertation wurde innerhalb eines Jahres in fünf Sprachen übersetzt und 17-mal abgedruckt, darunter in den von William Crookes herausgegebenen Chemical News und den Annales de physique et chimie.

Unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit am 5. November 1906 ihre erste Vorlesung. Sie war die erste Frau, die an der Sorbonne lehrte. Die ordentliche Professur für Physik wurde ihr erst zwei Jahre später übertragen, am 16. November 1908.

Mit der Entscheidung der Akademie vom 7. November 1911, Marie Curie den Chemiepreis zuzuerkennen, die ihr Christopher Aurivillius, der damalige Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie der Wissenschaften telegraphisch mitteilte, wurde erstmals einer Person zum zweiten Mal ein Nobelpreis zuerkannt.

Marie Curie war Mitglied und Ehrenmitglied einer Vielzahl von wissenschaftlichen Gesellschaften und erhielt Ehrendoktorate von Universitäten auf der ganzen Welt, deren Auflistung in Ève Curies 1937 veröffentlichten Biografie über ihre Mutter fünf Seiten umfasst. Im Jahr 1932 wurde sie zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Zu Ehren von Marie und Pierre Curie sind die Bezeichnungen des chemischen Elements Curium und der Einheit Curie gewählt worden, das Curie ist eine Maßeinheit für die Aktivität eines radioaktiven Stoffes.

Marie Curie wurde gemeinsam mit ihrem Mann Pierre in Sceaux begraben. 1995 wurden ihrer beider sterbliche Überreste zu Ehren ihrer Verdienste nach Paris in den Panthéon überführt. Damit wurde Marie Curie die erste Frau, die durch Beisetzung in den Panthéon für ihre eigenen Leistungen geehrt wurde.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 03.02. 2020