Koerzitive Funktion

In der Mathematik wird eine reellwertige Funktion als koerzitiv (oder koerziv) bezeichnet, falls die Funktionswerte gegen positiv unendlich streben, wenn die Eingabewerte gegen unendlich streben.

Definition

Sei {\displaystyle \left(X,\|\cdot \|\right)} ein normierter Raum und {\displaystyle f\colon X\rightarrow \mathbb {R} } eine reellwertige Funktion auf X. Die Funktion f heißt koerzitiv, falls für alle Folgen \left(x_{n}\right)_{{n\in {\mathbb  {N}}}}\subset X mit {\displaystyle \lim \limits _{n\rightarrow \infty }\left\|x_{n}\right\|=+\infty } gilt:

{\displaystyle \lim \limits _{n\rightarrow \infty }f(x_{n})=+\infty }.

Motivation

Im Allgemeinen nehmen stetige Funktionen auf nicht-kompakten Mengen kein Minimum oder Maximum an, z.B. realisiert f:{\mathbb  {R}}\rightarrow {\mathbb  {R}},\quad x\mapsto x^{3} das Maximum und das Minimum nicht. Diese Funktion ist nach unten und nach oben unbeschränkt und nicht koerzitiv. g:{\mathbb  {R}}\rightarrow {\mathbb  {R}},\quad x\mapsto x^{2} ist hingegen koerzitiv und nimmt das Minimum (0=g(0)) an.

Folgender Satz macht klar, unter welchen Bedingungen eine koerzitive Funktion ihr Minimum tatsächlich annimmt:

Sei X ein reflexiver Banachraum und f:X\rightarrow {\mathbb  {R}} erfülle wenigstens eine der folgenden Bedingungen:

Dann nimmt f das Minimum an.

Erweiterung auf Sesquilinearformen

Eine komplexwertige Sesquilinearform B:X\times X\rightarrow {\mathbb  {C}} wird als koerzitiv bezeichnet, falls die Funktion x\mapsto B(x,x) reellwertig und koerzitiv ist. Diese Eigenschaft findet z.B. im Lemma von Lax-Milgram Anwendung.

Der Begriff darf nicht mit der Koerzitivfeldstärke verwechselt werden.

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 23.07. 2019