K-konvexe Funktion

Eine K-konvexe Funktion ist einer Verallgemeinerung des Begriffes der Konvexität einer Funktion auf reell-vektorwertige Funktionen. Dazu wird die strikte Ordnung auf \mathbb {R} abgeschwächt und es wird mit Halbordnungen auf {\displaystyle \mathbb {R} ^{m}} gearbeitet, den sogenannten verallgemeinerten Ungleichungen.

Definition

Gegeben sei ein abgeschlossener, spitzer und konvexer Kegel {\displaystyle K\subset \mathbb {R} ^{m}} mit nichtleerem Inneren und \preccurlyeq _{K} bzw. \prec _{K} die von diesem Kegel induzierte Halbordnung bzw. strikte Halbordnung. Des Weiteren sei D eine konvexe Teilmenge des \mathbb {R} ^{n}. Die Funktion

{\displaystyle f\colon D\to \mathbb {R} ^{m}}

heißt K-konvex auf der Menge D genau dann, wenn

{\displaystyle f(\lambda x+(1-\lambda )y)\preccurlyeq _{K}\lambda f(x)+(1-\lambda )f(y)}

gilt für alle {\displaystyle \lambda \in [0,1]} und alle x,y\in D. Die Funktion f heißt strikt K-konvex auf der Menge D, wenn

{\displaystyle f(\lambda x+(1-\lambda )y)\prec _{K}\lambda f(x)+(1-\lambda )f(y)}

für alle \lambda \in (0,1) und alle x\neq y in D gilt.

Beispiele und Eigenschaften

{\displaystyle K=\{x\in \mathbb {R} ^{m}\,|\,x_{i}\geq 0\,{\text{ für alle }}\,i=1,\dots ,n\}}, so ist die induzierte allgemeine Ungleichung das komponentenweise kleinergleich. Die K-konvexen Funktionen sind dann die Funktionen, deren Komponenten alle konvex sind.

Alternative Charakterisierungen

Über Dualität

Die K-Konvexität einer Funktion lässt sich auch gut mittels der von dem zu K dualen Kegel K^{*} induzierten Halbordnung beschreiben. Eine Funktion ist genau dann (strikt) K-konvex, wenn für jeden vom Nullvektor verschiedenen Vektor v mit {\displaystyle 0\preccurlyeq _{K^{*}}v} gilt, dass {\displaystyle v^{T}f} (strikt) konvex im herkömmlichen Sinne ist.

Für differenzierbare Funktionen

Ist f eine differenzierbare Funktion, so ist diese genau dann K-konvex, wenn

{\displaystyle f(x)+Df(x)(y-x)\preccurlyeq _{K}f(y)} für alle x,y. Hierbei ist D die Jacobi-Matrix.

Verkettungen von K-konvexen Funktionen

Die Kompositionen von K-konvexen Funktionen sind unter gewissen Umständen wieder konvex.

Matrix-konvexe Funktionen

Betrachtet man Abbildungen vom \mathbb {R} ^{n} in den Raum der symmetrischen reellen Matrizen S^{n}, versehen mit der Loewner-Halbordnung {\displaystyle \succcurlyeq _{S_{+}^{n}}}, so heißen die entsprechenden K-konvexen Funktionen auch Matrix-konvexe Funktionen. Eine äquivalente Charakterisierung der Matrix-Konvexität ist, dass die Funktion {\displaystyle g(x)=z^{T}f(x)z} konvex ist für alle {\displaystyle z\in \mathbb {R} ^{n}} genau dann, wenn f(x) Matrix-konvex ist.

Beispielsweise ist die Funktion {\displaystyle f\colon \mathbb {R} ^{n\times m}\to S^{n}}, definiert durch {\displaystyle f(X)=X\cdot X^{T}}, matrix-konvex, weil {\displaystyle z^{T}XXz=\Vert X^{T}z\Vert _{2}^{2}} konvex ist wegen der Konvexität der Norm.

Verwendung

K-konvexe Funktionen werden beispielsweise bei der Formulierung von konischen Programmen oder Verallgemeinerungen der Lagrange-Dualität verwendet.

Verallgemeinerungen

Teilweise werden auch Abbildungen  f\colon V_1 \mapsto V_2 zwischen zwei reellen Vektorräumen betrachtet und V_{2} nur mit einem Ordnungskegel K versehen, nicht mit einer verallgemeinerten Ungleichung. An die Abbildung wird die Forderung

\lambda f(x)+(1-\lambda )f(y)-f(\lambda x+(1-\lambda )y)\in K

für alle  \lambda \in [0,1] und x,y aus der konvexen Menge  M gestellt. Dann wird die Abbildung f wieder eine konvexe Abbildung genannt.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.04. 2020