Gestreckte Exponentialfunktion

Gestreckte Exponentialfunktion \beta ={\mbox{2/5}}=0{,}4 (blau); gewöhnliche Exponentialfunktion mit \beta =1 (schwarz); gestauchte Exponentialfunktion mit \beta ={\mbox{5/2}}=2{,}5 (rot).

Die als gestreckte Exponentialfunktion bezeichnete mathematische Funktion ist eine Verallgemeinerung der Exponentialfunktion mit einem zusätzlichen Parameter \beta >0 im Exponenten:

\phi (t)=e^{{-\left(t/\tau \right)^{\beta }}}

oder, mit \alpha =\tau ^{{-\beta }}:

\phi (t)=e^{{-\alpha \,t^{\beta }}}.

In den meisten Anwendungen ist \beta <1, was mit der namensgebenden Streckung einhergeht: Die Funktion fällt langsamer ab als die gewöhnliche Exponentialfunktion mit \beta =1. Für \beta >1 erhält man die gestauchte Exponentialfunktion, für \beta =2 die Gaußfunktion. Anwendung ist unter anderem die Weibull-Verteilung.

Die gestreckte Exponentialfunktion wurde 1854 von Rudolf Kohlrausch eingeführt, um die Relaxation der elektrischen Polarisation eines Kondensators mit Glasdielektrikum zu beschreiben.

Die gestreckte Exponentialfunktion wird auch als Kohlrausch-Funktion oder Kohlrausch-Williams-Watts-Funktion, nach Graham Williams und David C. Watts bezeichnet, die diese 1970 wieder entdeckten.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.12. 2022