Calciumfluorid
Calciumfluorid (auch Kalziumfluorid, eigentlich Calciumdifluorid) ist das Calciumsalz der Fluorwasserstoffsäure.
Sicherheitshinweise | |||||||
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MAK |
1 mg/m3 | ||||||
Toxikologische Daten | 4250 mg/kg (LD50, Ratte, oral) |
Kristallstruktur | |
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__ Ca2+ __ F− | |
Allgemeines | |
Name | Calciumfluorid |
Andere Namen |
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Verhältnisformel | CaF2 |
Kurzbeschreibung | weißer, geruchloser Feststoff |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer | 7789-75-5 |
EG-Nummer | 232-188-7 |
ECHA-InfoCard | 100.029.262 |
PubChem | 24617 |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 78,08 g/mol |
Aggregatzustand | fest |
Dichte | 3,18 g/cm3 |
Schmelzpunkt | 1423 °C |
Siedepunkt | 2500 °C |
Löslichkeit | praktisch unlöslich in Wasser (15 mg/l bei 18 °C) |
Brechungsindex | 1,4338 |
Eigenschaften
Calciumfluorid bildet farblose, in Wasser, Alkohol und verdünnten Säuren schwerlösliche Kristalle mit dem weitverbreiteten Fluoritgitter. Natürlich vorkommendes Calciumfluorid heißt Fluorit oder Flussspat und ist meist durch Verunreinigungen gelb, grün, blau oder violett gefärbt. Für Ultraviolett- und Infrarotstrahlung besitzt es eine hohe Durchlässigkeit. Alkalilaugen greifen Calciumfluorid nicht an. Mit Wasserstoff und Sauerstoff erfolgt auch unter Rotglut keine Reaktion.
Reaktionen
- Calciumfluorid und Schwefelsäure setzen Fluorwasserstoff frei.
- Calcium-Kationen und Fluorid-Anionen bilden immer das schwerlösliche Calciumfluorid.
Vorkommen und Gewinnung
Flussspat wird in großen Mengen, mehrere Millionen Tonnen pro Jahr, im Tage- und Tiefbau bergmännisch gewonnen. Da es mit anderen Mineralien wie Schwerspat (Bariumsulfat BaSO4, Bleiglanz PbS und Quarz SiO2) vergesellschaftet ist, muss das 30–60 % CaF2 enthaltende Roherz vor einer industriellen Verwertung aufgearbeitet werden. Hierzu wird das geförderte Erz mechanisch zerkleinert und anschließend durch (mehrstufige) Flotation auf bis zu 98 % aufkonzentriert. Als Handelsform unterscheidet man
- Kristallspat mit mehr als 99 % CaF2
- Säurespat mit mehr als 97 % CaF2
- Keramikspat mit mehr als 95 % CaF2
- Hüttenspat mit mehr als 85 % CaF2
- Metallspat mit 75–82 % CaF2
Reines Calciumfluorid gewinnt man durch Umsatz von Fluorwasserstoff oder Hexafluorokieselsäure mit Calciumcarbonat, da ausgefälltes Calciumfluorid in Abwesenheit von Calciumcarbonat gelatinöse Konsistenz hat und daher schwer zu reinigen ist.
Verwendung
Calciumfluorid ist neben den Fluoriden aus der Phosphorsäureherstellung der wichtigste Rohstoff zur Fluorherstellung. Entsprechend den oben genannten Flussspatqualitäten wird Calciumfluorid für folgende Anwendungen verwendet:
- Kristallspat zum Schleifen von Linsen und optischen Gläsern
- Säurespat für die Herstellung von Fluorwasserstoff
- Keramikspat für die Herstellung von Glas und Email
- Hüttenspat als Flussmittel und Schlacke in der Metallurgie
Weitere Anwendungen:
- Katalysator für die Kalkstickstoffherstellung
- Wegen ihrer Durchlässigkeit für ultraviolettes und infrarotes Licht werden Einkristalle in der instrumentellen Analytik und bei der Herstellung von elektronischen Schaltkreisen als Linsen verwendet.
- Wegen seiner optischen Eigenschaften kommen in hochwertigen Objektiven und Fernrohren Calciumfluoridlinsen in Apochromaten zum Einsatz.
- Aufgrund der gegenseitigen Kompensation der Änderung des Brechungsindex und der Wärmedehnung sind thermische Linsen nur schwach ausgeprägt. Aus diesem Grund wird Calciumfluorid als Fenster für Laserstrahlen mit hoher Leistungsdichte eingesetzt.
- Standardmineral der Mohsschen Härteskala (Härte 4).
Vorsichtsmaßnahmen
Bei Kontakt mit starken Säuren wird Fluorwasserstoff freigesetzt. Dieser ist außerordentlich giftig und stark ätzend.
Nachweis
Ätzprobe: CaF2 mit etwas konzentrierter Schwefelsäure in ein Reagenzglas geben. Die Benetzung der Glasoberfläche ändert sich, da Fluorwasserstoffsäure HF entsteht.
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurück© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.08. 2024