Weimar
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Weimar ist eine kreisfreie Stadt in Thüringen (Deutschland), die vor allem für ihr kulturelles Erbe bekannt ist. Weimar liegt an einem Bogen der Ilm südöstlich des Ettersberges, der mit einer Höhe von 478 Metern der höchste Berg im Thüringer Becken ist.
Zum kulturellen Erbe der Stadt gehören neben der dominierenden Weimarer Klassik um Wieland, Herder, Goethe und Schiller auch das Bauhaus und die Gründung der ersten Republik auf deutschem Boden, der Weimarer Republik (1919).
Außerdem war Weimar seit 1572 Hauptstadt der Fürstentümer Sachsen-Weimar bzw. Sachsen-Weimar-Eisenach.
Dies war der erste Staat Deutschlands, der sich eine Verfassung gab (1816).
Von 1920 bis 1948 war Weimar die Hauptstadt des Landes
Thüringen. 1999 war Weimar die Kulturhauptstadt Europas.
Das nördliche Stadtgebiet wird vom Ettersberg eingenommen. Er ist mit 478 Metern der höchste Berg im Thüringer Becken. Der Ettersberg ist mit Buchen- und Eichenmischwald bestanden. Auf der Weimar abgewandten Seite liegt dort die Gedenkstätte Buchenwald.
Geschichte
In Ehringsdorf, einem Stadtteil im Südosten Weimars, wurde 1925 das Skelett des Ehringsdorfer Urmenschen gefunden, dessen Alter auf etwa 200.000 Jahre geschätzt wird.
In einem Torfstich bei Possendorf wurde 1850 ungefähr 6 m tief ein großer, stark abgenutzter Kupferkessel gefunden, der mehrfach repariert worden war. Um ihn herum waren sieben Gefäße angeordnet. Dabei lag auch eine anthropomorphe Holzfigur mit eingesteckten Armen. In der Nähe fand sich eine große Eiche und dabei ein menschliches Skelett. Der Kessel wird in die Zeit zwischen dem 4. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. datiert, das einzige erhaltene Tongefäß wird um die Jahrhundertwende vom 2. zum 1. Jahrhundert angesetzt. Eine längere Nutzung des Platzes ist nicht festzustellen. Es könnte sich um eine rituelle Vergrabung von Kultgerät handeln.
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Stadtschloss, um 1840 |
Herderkirche, um 1840 |
Rathaus Weimar, 1850 |
Stadtüberblick, 1850 |
Schillerhaus, um 1900 |
Residenzschloss, 1900 |
Hoftheater Weimar, 1899 |
Liszthaus, um 1900 |
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Gedenkstätten
- Gedenkstätte des KZ Buchenwald [Eine Chronik des Grauens]
- Ernst-Thälmann-Denkmal auf dem Buchenwaldplatz
Museen
Das Thüringische Landesamt für Archäologische Denkmalpflege unterhält in
Weimar das Museum
für Ur- und Frühgeschichte Thüringens.
Die Geschichte der Stadt selbst wird
im Stadtmuseum dargestellt, das sich im Bertuchhaus befindet. Die
Ausstellung beginnt mit den Spuren der frühesten Besiedelung und hat als
Schwerpunktthemen unter anderem das Wirken Johann Sebastian
Bachs und Friedrich Justin
Bertuchs in Weimar sowie die Nationalversammlung 1919 und die Weimarer Republik.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am zweiten Oktober-Wochenende findet jedes Jahr der "Weimarer Zwiebelmarkt" statt, dessen Traditionen bis in das Jahr 1653 zurückreichen. Der Zwiebelmarkt erstreckt sich über das gesamte Altstadtgebiet und zieht jährlich bis zu 350.000 Besuchern an. Neben den Verkaufsständen sorgen Bühnen mit Musik und Performances für Unterhaltung.
Zur "Langen Nacht der Museen" werden jedes Jahr im Sommer die Kultureinrichtungen in Weimar und im Weimarer Land bis weit nach Mitternacht geöffnet. Interessierte können hier Museen, Galerien, Archive und Kirchen besichtigen, an Führungen teilnehmen oder Konzerte und Vorträge anhören.
Seit 2004 findet jedes Jahr von Mai bis Juni ein sechswöchiges Kleinkunst-Festival auf dem Beethovenplatz in Weimar statt. In dem dafür auf der Wiese errichteten "Köstritzer Spiegelzelt" präsentieren Künstler aus verschiedenen Ländern ein Programm aus Musik, Theater und Kabarett.
Der Weimarhallenpark ist Anfang Juli jeden Jahres Schauplatz für ein klassisches Open-Air Konzert der Staatskapelle Weimar
Parks in Weimar
Zwei große Parks gehören zur Residenz Weimar: der Park an der Ilm und der Park von Belvedere. Der Ilmpark wurde zwischen 1778 und 1828 angelegt. Er trägt empfindsame, klassische und nachklassischromantische Züge. Gestalterischer Höhepunkt ist das von 1792 bis 1797 erbaute Römische Haus. Von 1728 bis 1748 wurde als Sommerresidenz Schloss Belvedere mit seiner Orangerie (1739 bis 1753) errichtet. Der barocke Lustgarten wurde im Zeitraum von 1815 bis 1830 in einen nachklassisch-romantischen Landschaftspark mit geschlängelten Wegen, Schmuckplätzen und Kleinarchitekturen umgestaltet. 1811 wurde für Erbherzogin Maria Pawlowna der Russische Garten angelegt. Der Park an der Ilm und der Belvederer Park gehören als Teil des Ensembles "Klassisches Weimar" zum Welterbe der UNESCO.
Park an der Ilm
Entlang der Ilm erstreckt sich der 48 Hektar große Landschaftspark, der durch zahlreiche Kleinarchitekturen und Sichtbeziehungen sowie abwechslungsreich gestaltete Pflanzungen charakterisiert ist. Goethes Gartenhaus befindet sich am östlichen Ilmhang. Am gegenüberliegenden Felsenhang sind unter anderem das Borkenhäuschen und südlich davon das klassizistische Römische Haus zu finden. Es wurde von 1792 bis 1797 nach Entwürfen von Johann August Arens als Sommerhaus für Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach errichtet. Zu besichtigen sind die Räume des Hauptgeschosses und im Untergeschoss die Dauerausstellung "Wo sich Natur mit Kunst verbindet" — Der Park an der Ilm von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Schlosspark Belvede
Der Belvederer Park erstreckt sich südlich des Schlosses bis hinab ins Possenbachtal. Die Mooshütte, das Rosenrondell, der Floraplatz, die Große Fontäne, die künstliche Ruine sowie weitere kleine Architekturen und Schmuckplätze lassen ein reizvolles, abwechslungsreiches Parkbild entstehen. Eine Besonderheit ist die zwischen 1739 und 1753 durch Gottfried Heinrich Krohne für Herzog Ernst August I. von Sachsen- Weimar-Eisenach errichtete barocke Orangerie. Zwischen 1760 und 1820 wurde das Gebäudeensemble um das Lange Haus, das Neue Haus und den Roten Turm erweitert. Die Belvederer Pflanzensammlung erreichte um 1820 als "Hortus Belvedereanus" große Berühmtheit. Heute können circa 650 Orangeriepflanzen von Ende Mai bis Ende September im Freien betrachtet werden.
Tiefurt Schlosspark
Die ersten landschaftlich gestalteten Partien ließen der jüngste Sohn der Herzogin Anna Amalia, Prinz Constantin, und sein Erzieher Karl Ludwig von Knebel zwischen 1776 und 1781 anlegen. Danach diente Tiefurt Anna Amalia als Sommersitz. Bis 1806 erweiterte sie die Anlagen in empfindsamer Manier und ließ zahlreiche Erinnerungsmale, Inschriften und Parkarchitekturen errichten. Von 1846 bis 1850 wurde der Park durch den Gartenkünstler Eduard Petzold teilweise umgestaltet. Der Tiefurter Park gehört als Teil des Ensembles "Klassisches Weimar" zum Welterbe der UNESCO.
Der 21 Hektar große Tiefurter Schlosspark liegt in einem Ilmbogen, der sich in westlicher Richtung öffnet und den Park dort unmerklich in die Auenlandschaft übergehen lässt. Eine Vielzahl an Gedenksteinen wie etwa für Wieland, Herder, Mozart, Herzog Leopold von Braunschweig und Prinz Constantin erinnern ebenso wie der Musentempel und der Teesalon an die Sommeraufenthalte Herzogin Anna Amalias und ihres "Musenkreises" in dieser ländlichen Idylle. Viele der heute das Parkbild bestimmenden, markanten Gehölzgruppen wurden während der Wirkungszeit des Gartenkünstlers Eduard Petzold in Tiefurt gepflanzt
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurückDatum der letzten Änderung: Jena, den: 16.04.2014