Friedrich Wöhler

deutscher Chemiker

geboren: 31. Juli 1800 in Eschersheim
gestorben: 23. September 1882 in Göttingen

1839 korrespondierendes und 1847 auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1853 Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg
1854 Wahl zum auswärtigen Mitglied der Royal Society in London.
1858 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
1873 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt

Ab 1820 studierte Wöhler Medizin in Marburg und Heidelberg, ab 1821 auch Chemie bei Leopold Gmelin.
1823 schloss er sein Medizinstudium in Heidelberg mit Promotion ab und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Chemie.
Leopold Gmelin vermittelte ihm ein 1823 bis 1824 erfolgtes Praktikum bei dem renommierten Chemiker Jöns Jakob Berzelius in Stockholm.

Von 1825 bis 1831 war er Lehrer an der Berliner Gewerbeschule, wo ihm für die Entdeckung der Harnstoff-Synthese am 21. August 1828 auf königlichen Erlass der Titel eines Professors verliehen wurde.
1831 bis 1836 übte er eine Lehrtätigkeit an der Höheren Gewerbeschule (polytechnische Lehranstalt) in Kassel aus.
1836 erhielt Friedrich Wöhler seinen ersten Ruf auf eine akademische Position an einer Universität. Es war der Lehrstuhl für Chemie und Pharmazie der Georg-August-Universität Göttingen.

Wöhler gilt als Pionier der organischen Chemie wegen seiner Synthese von Oxalsäure durch Hydrolyse von Dicyan 1824 und von Harnstoff aus Ammoniumcyanat am 22. Februar 1828. Diese Synthesen eröffneten das Feld der Biochemie, da zum ersten Mal Stoffe, die bisher nur von lebenden Organismen bekannt waren, aus „unbelebter“ Materie künstlich erzeugt werden konnten.
Wöhler war eng befreundet mit Justus von Liebig, mit dem er zusammen um 1830 in Gießen die Radikaltheorie begründete. Mit ihr konnte erstmals die große Vielfalt organisch-chemischer Verbindungen systematisch erklärt werden.

Wöhler ist auch bekannt als Entdecker der Synthese von Calciumcarbid (1862, identifizierte auch dessen Hydrolyseprodukt Ethin), von Benzoesäure aus Benzaldehyd und von Hydrochinon aus Chinon. Ferner gelang ihm die Isolierung von Nickel aus Nickelarsenid.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 15.07. 2023