Felix Christian Klein

deutscher Mathematiker

geboren: 25. April 1849 in Düsseldorf
gestorben: 22. Juni 1925 in Göttingen

1880 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Mit Vorkenntnissen im Lesen, Schreiben und Rechnen trat Felix Klein 1854 in eine private Elementarschule in Düsseldorf ein, um dann im Herbst 1857 in das katholische humanistische Königliche Gymnasium Düsseldorf überzuwechseln.
Im Herbst 1865 begann Felix Klein das Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Bonn. Klein studierte bei Rudolf Lipschitz und Julius Plücker, dessen Assistent er wurde.
Klein wurde 1868 bei Plücker mit einem Thema aus der Geometrie angewandt auf die Mechanik promoviert.

1869 ging er an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und hörte dort eine Vorlesung von Leopold Kronecker über quadratische Formen.
Er nahm an den mathematischen Seminaren von Ernst Eduard Kummer und Karl Weierstraß teil, wo er auch Sophus Lie kennenlernte, mit dem er befreundet war und 1870 zu einem Studienaufenthalt nach Paris ging.

Er habilitierte sich 1871 bei Clebsch in Göttingen und blieb 1871/72 als Privatdozent in Göttingen. Auf Betreiben von Clebsch erhielt er 1872 einen Ruf auf eine Professur in Erlangen. Sein weiterer beruflicher Weg führte ihn 1875 an die Technische Hochschule München.

1880 folgte Klein dem Ruf nach Leipzig als Professor für Geometrie. In diese Leipziger Zeit fiel seine fruchtbarste wissenschaftliche Schaffensperiode. So korrespondierte er mit Henri Poincaré und widmete sich gleichzeitig intensiv der Organisation des Lehrbetriebes. Diese Doppelbelastung führte schließlich im Jahr 1882 zu einem körperlichen Zusammenbruch, gefolgt von Depressionen in den Jahren 1883–1884.

1886 nahm er einen Ruf nach Göttingen an, wo er bis zu seinem Tod blieb. Hier widmete er sich vor allem intensiv wissenschaftsorganisatorischen Aufgaben, während der auf sein Wirken 1895 nach Göttingen berufene David Hilbert dessen Ruf als eines der damaligen Weltzentren der Mathematik weiter ausbaute.

Klein starb am 22. Juni 1925 in Göttingen. Seine letzte Ruhestätte fand er dort auf dem Stadtfriedhof. Sein Nachlass wird vom Zentralarchiv deutscher Mathematiker-Nachlässe an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen aufbewahrt.

Wissenschaftliche Leistungen

Geometrie und Erlanger Programm

Als Klein im Wintersemester 1872 nach Erlangen berufen wurde, gehörte er bereits zu den bedeutendsten Vertretern der Geometrie des 19. Jahrhunderts und hatte z. B. über projektive Geometrie, Plückers Liniengeometrie und nichteuklidische Geometrie gearbeitet. Seine wissenschaftliche Programmschrift wurde bekannt als sogenanntes Erlanger Programm.
Klein hat sich besonders mit dem Ikosaeder befasst. Er erkannte, dass die Ikosaedergleichung eine Galoissche Gleichung darstellt und ihre Galoisgruppe mit der Gruppe der Ikosaederdrehungen isomorph ist.

Klein beschäftigte sich mit elliptischen Funktionen sowie den hyperelliptischen Funktionen (später als Abelsche Funktionen bezeichnet), und weiterhin mit der Riemannschen Funktionentheorie und der Theorie der automorphen Funktionen.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 15.09. 2022