Karl Paul August Friedrich Liebknecht

deutscher Sozialdemokrat, Marxist und Antimilitarist

geboren: 13. August 1871 in Leipzig
gestorben/ermordet: 15. Januar 1919 in Berlin

Dr. jur.; 1897
Karl Liebknecht

1890 machte er an der Alten Nikolaischule in Leipzig sein Abitur und begann am 16. August 1890 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften zu studieren.
Sein Abgangszeugnis datiert vom 7. März 1893. Am 29. Mai 1893 bestand er sein Referendarexamen.
Seine Doktorarbeit „Compensationsvorbringen nach gemeinem Rechte“, wurde von der Juristischen und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 1897 mit dem Prädikat magna cum laude ausgezeichnet.

1900 wurde Karl Liebknecht Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, 1901 sozialdemokratischer Stadtverordneter in Berlin. Dieses Mandat behielt er bis 1913. Im Jahr 1908 wurde er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Im Januar 1912 zog er als einer der jüngsten SPD-Abgeordneten in den Reichstag ein.

Am 2. Dezember 1914 trat der Reichstag zu eines Sitzung über die Bewilligung der Kriegskredite zusammen. Liebknecht stand schließlich als einziger Abgeordneter nicht auf, als Reichstagspräsident Kaempf das Haus aufforderte, dem Ergänzungshaushalt durch Erheben von den Sitzen zuzustimmen.
Aufgrund ihres Verhaltens zu den Kriegskrediten schloss die SPD-Reichstagsfraktion 20 Kriegsgegner, darunter Liebknecht, am 12. Januar 1916 aus ihren Reihen aus.

Mit zehn weiteren SPD-Linken war er Mitglied der von Rosa Luxemburg am 5. August 1914 gebildeten Gruppe Internationale. Noch vor seiner Einberufung ins Heer gab er im März 1915 ebenfalls zusammen mit Rosa Luxemburg die Zeitschrift Internationale heraus, die nur einmal erschien und sofort von den Behörden beschlagnahmt wurde. Es gelang ihm dennoch, die Gruppe Internationale zu vergrößern und die entschiedenen Kriegsgegner in der SPD reichsweit zu organisieren. Daraus ging am 1. Januar 1916 die Spartakusgruppe hervor (nach der endgültigen Loslösung von der Sozialdemokratie im November 1918 umbenannt in Spartakusbund).

Zur „Osterkonferenz der Jugend“ 1915 sprach er in Jena vor 60 Jugendlichen zum Antimilitarismus und zur Änderung der gesellschaftlichen Zustände in Deutschland.
Am 1. Mai 1915 trat Liebknecht auf dem Potsdamer Platz in Berlin auf. Er ergriff das Wort mit den Worten „Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung!“. Danach wurde er verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt.
[vergl.: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!]
In Liebknechts Haftzeit fiel die Spaltung der SPD und die Gründung der USPD im April 1917. Die Spartakusgruppe trat nun in diese ein, um auch dort auf revolutionäre Ziele hinzuwirken.




 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den : 02.07.2014