Giulio Douhet

italienischer Fliegergeneral

geboren: 30.05.1869 in Casetre
gestorben: 04.02.1930 in Rom

Guilio Douhet

Im ersten Weltkrieg Kommandeur des ersten italienischen Luftschifferbataillons.
Enger Vertrauter des Konstrukteurs und Industriellen Gianni Caproni, der seit 1913 Militärflugzeuge lieferte.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges rief er Italien auf, ein massives Aufrüstungsprogramm, vornehmlich mit Flugzeugen, zu starten. Um die Lufthoheit zu erreichen, müsste der Feind „harmlos“ gemacht werden. Er schlug eine Flotte aus 500 Bombern vor, die täglich 125 Tonnen abwerfen könnte, fand aber keine Beachtung. Ab 1918 Chef der italienischen Heeresfliegerkräfte
In seinem grundlegenden Buch "Il dominio dell'aria" (Die Luftherrschaft) 1921 entwickelte er die theoretischen Grundlagen für Bombenangriffe auf das Hinterland.
Sein Leitgedanke war die Defensive zu Land und zur See, aber die Offensive in der Luft. Die Luftarmada sollte durch großangelegte Bombenangriffe auf das Heimatland des Gegners zukünftige Kriege entscheiden.
Douhet: „Die Luftherrschaft erobern heißt soviel wie siegen! In der Luft geschlagen zu werden bedeutet, hoffnungslos besiegt zu sein!“

Er brachte die technischen Vorstellungen und Absichten Capronis in ein militärtheoretisches Gefüge, das in militärischen Kreisen in aller Welt einen gewaltigen Meinungsstreit hervorrief.

Aus der Erkenntniss, daß das Zusammenwirken von Front und Hinterland einer der entscheidenden Faktoren für den Kriegsausgang sind, schlußfolgerte er, daß in einem künftigen Krieg das Hauptangriffsziel im tiefen Hinterland liegt. Sein Flugzeug eines zukünftigen Krieges sollte ein mehrsitziges kombiniertes Bomben-Jagd-Flugzeug sein, der sogenannte Luftkreuzer.

Der Satz „Der Bomber kommt immer durch!“ wird Douhet zugesprochen. Stanley Baldwin sprach ihn 1932 vor dem britischen Parlament aus. Selbst wenn der Satz nicht von Douhet selbst stammen sollte, so drückt er doch treffend seine wegweisenden Ansichten zur modernen Luftkriegsführung aus. Douhet war der Vordenker des strategischen Bombenkriegs und wird zu den führenden frühen Vertretern der Geopolitik gezählt. Groß war sein Einfluss insbesondere auf die Luftkriegstheorie Großbritanniens und der USA, was bereits an deren Luftrüstungsprogrammen vor und vollends mit der Kriegsführung der beiden westlichen Hauptmächte während des Zweiten Weltkrieges deutlich wurde.

Giulio Douhet verstarb im Februar 1930 nach einem Herzinfarkt.


 
Seitenende
Übersicht
Seite zurück
© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.07. 2015