Hans Boegehold

deutscher Mathematiker und Optiker

geboren: 28. Juli 1876 in Niederstüter, heute zu Sprockhövel/NRW
gestorben: 14. Mai 1965 in Jena

1950: Nationalpreis der DDR erster Klasse (zusammen mit Hugo Schrade (VEB Carl Zeiss Jena) und August Klemm (Schott Jena)).
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Boegehold studierte Mathematik an der Universität Jena und war Hörer der letzten Vorlesung von Ernst Abbe. Boegehold promovierte 1898 über Historisch-kritische Darstellung der Konstruktion der Fläche zweiter Ordnung aus neun Punkten bei Carl Johannes Thomae und trat 1908 als Assistent bei Moritz von Rohr in die Carl-Zeiss-Werke ein. Er befasste sich anfangs hauptsächlich mit der Berechnung von Brillengläsern, später mit der Verbesserung der Mikroskop-Optik.

Seine Lebensaufgabe erwuchs aus der Forderung der Mikrophotographie nach einem geebneten Bildfeld beim Mikroskop. Er veröffentlichte 1927 das Standardwerk "Die geometrische Optik".
1938 gelang es ihm mit Hilfe dicker Menisken nach langwierigen Versuchen die Bildfeldebnung und somit die Bildfeldwölbung im Objektiv zu beseitigen. Der Planapochromat und Planachromat waren erfunden, woraufhin Carl Zeiss (Jena) die ersten Planachromat-Objektive für Mikroskope anbieten konnte.

Von 1922 bis zur Machtergreifung 1933 war Boegehold für die SPD im Jenaer Stadtparlament tätig. Wegen seines Widerstandes gegen das NS-Regime wurde er im August 1944 - nach dem Anschlag des 20. Juli 1944 - für acht Tage ins KZ Buchenwald gebracht.
1945 trat er wieder in die SPD ein und verließ 1948 die Partei.
1953 trat Boegehold auf eigenen Wunsch von der Leitung des Zeiss-Rechenbüros zurück.




 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 28.03.2011