Hölderstetigkeit
Die Hölderstetigkeit (nach Otto Hölder) ist ein Konzept der Mathematik, das vor allem in der Theorie der partiellen Differentialgleichungen von zentraler Bedeutung ist. Sie ist eine Verallgemeinerung der Lipschitzstetigkeit.
Definition
Sei  
offen und 
. 
Eine Abbildung 
 
heißt hölderstetig zum Exponenten 
 
genau dann, wenn eine positive reelle 
Zahl 
 
existiert, so dass für alle 
 
gilt: 
.
Allgemeiner heißt eine Funktion  
zwischen zwei metrischen 
Räumen 
 
und 
 
hölderstetig mit Exponent 
 
und Konstante 
, 
falls für alle 
 
gilt.
Beispiel
Für  
ist die Funktion 
 
mit 
 
hölderstetig zum Exponenten 
 
mit Konstante 
, 
denn für 
 
ergibt sich 
,
 also 
. 
Eigenschaften
- Die Definition ergibt im Spezialfall 
die Lipschitzstetigkeit. Insbesondere ist also jede lipschitzstetige Funktion auch hölderstetig.
 - Hölderexponenten außerhalb von 
werden üblicherweise nicht betrachtet. Im Falle von
erhielte man so beschränkte, aber nicht notwendigerweise stetige Funktionen. Im Falle
erfüllen nur konstante Funktionen die Bedingung aus der Definition.
 - Jede hölderstetige Funktion ist gleichmäßig 
  stetig: Setze für gegebenes 
etwa
. Dann folgt aus
wie gewünscht
.
 - Nicht jede gleichmäßig stetige Funktion ist hölderstetig. Dies zeigt 
  folgendes Beispiel: Sei 
eine beliebig gewählte Konstante. Die auf dem Intervall
gemäß
definierte Funktionist laut Satz von Heine gleichmäßig stetig. Wäre sie auch hölderstetig, dann gäbe es Konstanten
und
mit
für alle
, also insbesondere
laut Regel von de l’Hospital, was einen Widerspruch ergibt. 
Literatur
- Hans Wilhelm Alt: Lineare Funktionalanalysis. Springer, Berlin 2002.
 


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 28.06. 2020