Der Kompost

Wirtschaftsdünger

Der Humusgehalt des Bodens wird durch organische Dünger entscheidend erhöht, und gleichzeitig werden dem Boden Nährstoffe zugeführt. Die Versorgung des Bodens mit organischer Substanz erfolgt in der Regel in drei Formen:

  1. Zufuhr durch organische Dünger,
  2. durch Gründüngungspflanzen,
  3. durch Pflanzenrückstände (Ernterückstände).

Die größte Bedeutung hat natürlich die regelmäßige Zufuhr von organischem Dünger. Bei intensiver Nutzung der Gemüseanbaufläche und beim Erdbeeranbau wird die Zufuhr von organischem Dünger alle 2 Jahre notwendig. So sind auf Gemüseflächen 60 kg Kompost oder 30kg Stallmist/10 m3 notwendig. Auf Erdbeeranbauflächen sollten sogar 100 kg Kompost oder 50 kg Stallmist auf 10 m2 alle 2 Jahre in den Boden gebracht werden.

Kompost ist der wichtigste organische Dünger, nicht zu Unrecht wird er als die "Sparbüchse des Gärtners" bezeichnet. Ausgangsmaterial für die Herstellung von Kompost sind fast alle im Garten anfallenden organischen Abfälle, wie holzige und krautige Pflanzenteile, Erntereste, Rasensoden, Rasenschnittgut, Laub und auch zerkleinerte Zweige vom Gehölzschnitt. Hinzu kommen Abfälle aus der Küche, wie Kartoffelschalen. Gemüsereste, die nicht mehr als Kleintierfutter dienen können. Kehricht und kleinere Mengen von Braunkohlen, und Holzasche sowie noch Boden und Erdreste.

Unzersetzliche Abfallstoffe, wie Plastabfälle, Glas, oder Stoffe mit pflanzenschädigenden Bestandteilen sowie durch Krankheitserreger oder Schädlinge verseuchte Pflanzenteile, gehören nicht auf den Komposthaufen.

Der fast ideale Komposthaufen.

Pro Jahr und Quadratmeter bauen Mikroorganismen im Boden zwischen 300 und 450 g Trockenmasse organische Substanz ab. Die im Boden verbleibenden Wurzeln und Ernterückstände können diese Verluste alleine nicht ersetzen. Es sind also zusätzliche Gaben notwendig.

Die kompostbildenden Stoffe werden schichtweise aufgesetzt Die Sohlenbreite der Miete sollte 2 m nicht Überschreiten, die Länge der Kompostmiete richtet sich nach dem Bedarf und dem vorhandenen Platz. Jeweils nach einer 30 cm dicken Schicht aus organischer Abfällen folgt eine 10 cm hohe Erdschicht. Der Kompostmiete kann man bis zu 2 kg kohlensauren Kalk/m3 fein verteilt beimischen. Dieser Zusatz wird vor allem bei kalkarmen Böden notwendig. Wenn man zur Kompostierung stickstoffarme Ausgangsstoffe wie Schilf, verholzte oder strohige Abfälle und Entrindungsabfälle in größeren Mengen verwendet, sollte man der Kompostmiete bis zu 4 kg Kalkammonsalpeter/m3 zusetzen. Geschichtet wird bis zu einer Höhe von 1,50m Mit Hilfe von Pfählen werden Lüftungslöcher eingerichtet Diese Pfähle werden beim Setzen der Kompostmieie im Abstand von 50 cm in die Miete gesetzt und nach ihrer Fertigstellung herausgezogen Die Kompostmiete wird zweimal umgesetzt, zum erstenmal 6 bis 8 Wochen nach dem Ansetzen. Zu trockenes Material sollte man beim Umschichten anfeuchten. Das zweite Mal wird nach wiederum 6 bis 8 Wochen umgesetzt. Die notwendige Kompostierungsdauer ist vom Ausgangsmaterial und von den Witterungsbedingungen abhängig Anwendungsfertiger Kompost muß einen kräftigen Erdgeruch haben und gleichmäßig zersetzt sein. Zur Bodenstrukturverbesserung können auch noch nicht völlig zersetzte Pflanzenreste, beispielsweise Reste von Zweigen und Kohlstrünke, enthalten sein. Solcher Kompost entsteht bei guter Pflege allgemein nach 1/4 jähriger Lagerung. Völlig vererdeter Kompost, der für Saatbeete und Jungpflanzenanzucht verwendet werden soll. bedarf meist einer 1 1/2 jährigen Kompostierung.

Umsetzten
Umgesetzt wird so, daß die oberen Schichten nach unten und die äußeren Schichten nach innen kommen.

Bewährt hat sich besonders bei kleineren Wochenendgärten die Herstellung eines Kompostsilos oder Kompostkastens . Vier Holzpfosten werden senkrecht im Quadrat von etwa 1 m × 1 m in den Boden gesetzt. Die Seiten werden mit Rundhölzern oder Latten so verschlossen, daß noch genügend Luft in das Innere des Silos eindringen kann. Dann wird genauso wie bei der Kompostmiete geschichtet Schon nach einer 3/4 jährigen Lagerung ist die unterste Schicht verwendbar. Die unteren Latten werden seitlich herausgezogen, und die fertige Komposterde wird mit dem Spaten abgestochen.
Der Platz jeder Kompostanlage sollte schattig und windgeschützt, aber gleichzeitig leicht zugänglich sein. Wird gut verrottete Komposterde benötigt, muß man den Kompost mit einem nicht zu feinen Sieb sieben; etwa 20 bis 30 mm Maschenweite Ist am günstigsten. Die unzersetzten Rückstände werden auf den neuen Haufen gegeben, nachdem Steine und unverrottbare Stoffe ausgelesen worden sind.

Für Pflanzen, die sauren Boden brauchen, wie Rhododendron, Eriken, Erdbeeren, Sauergräser, Farne, Kulturheidelbeeren, kann man mit gesonderter Kompostierung von Laub, Nadelspreu, Rindenabfällen, Reisig, Hobelspänen, Sägemehl und Torf einen guten Spezialkompost herstellen. Je nach Stickstoffbedarf der anzubauenden Pflanzenart wird bis zu 300 g schwefelsaures Ammoniak/m3 der Kompostmasse zugegeben. Beim Aufsetzen wird der Kompost fest angetreten und mit Regenwasser befeuchtet. Leichtes Material wird mit Sand bedeckt.

Umso älter der Kompost ist, desto mehr Dauerhumus und desto weniger schnell verfügbare Nährstoffe enthält er.
Faustregel:
Sechs bis zwölf Monate alter Kompost gilt eher als Düngemittel.
Älterer Kompost wird langsam abgebaut und macht den Boden über Jahre humös. Die enthaltenen Nährstoffewerden verzögert abgegeben.


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.06. 2018