Igel

Andere Namen:

Die Igel (Erinaceidae) bilden eine Familie von Säugetieren, deren bekannteste Vertreter die in Europa lebenden Arten Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) und Weißbrustigel (Erinaceus concolor) sind. Insgesamt umfasst die Familie rund 25 Arten, die in Eurasien und Afrika verbreitet sind. Sie teilen sich in zwei äußerlich deutlich verschiedene Unterfamilien, die Stacheligel (Erinaceinae) und die stachellosen Ratten- oder Haarigel (Galericinae).

Das Fell der Igel ist meist in unauffälligen Braun- oder Grautönen gehalten. Die Stacheligel haben als wirksame Verteidigungswaffe Stacheln am Rücken und an den Flanken (beim Braunbrustigel sind es etwa 6000 bis 8000.) Diese Stacheln sind modifizierte Haare und hohl.

Igel sind in erster Linie terrestrisch (bodenlebend). Zwar können einige Arten gut klettern und halten sich manchmal auf Büschen auf, meist suchen sie jedoch auf dem Erdboden nach Nahrung. Manche Arten legen zum schnelleren Vorwärtskommen Trampelpfade im dichten Unterholz an. Einige Arten können gut schwimmen, zumindest eine Art, der Große Rattenigel, geht auch im Wasser auf Nahrungssuche.

Die Stacheligel graben meist eigene Baue, die ihnen als Ruheplätze dienen. Die Eingänge der Baue sind meist in dichter Vegetation verborgen, das Nest wird oft mit trockener Vegetation ausgekleidet. Im Gegensatz dazu legen die Rattenigel meist keine Baue an, sondern verbergen sich zwischen Felsspalten, im Wurzelwerk der Bäume oder in Erdlöchern.

Igel führen außerhalb der Paarungszeit zumeist ein einzelgängerisches Leben und reagieren aggressiv auf Artgenossen. Sie sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv, lediglich von einigen Arten der Rattenigel ist bekannt, dass sie auch tagsüber auf Nahrungssuche gehen können.

Die Igel in kühleren Regionen halten einen Winterschlaf>, die Bewohner sehr heißer Gebiete fallen während der Trockenperioden manchmal in einen Starrezustand.

Verbreitungsgebiet:
Igel sind auf die Alte Welt beschränkt, sie kommen in Europa, Afrika und Teilen Asiens vor. In Amerika fehlen sie ebenso wie in Australien. Während sich das Verbreitungsgebiet der Stacheligel von den Britischen Inseln und der Iberischen Halbinsel bis nach Südafrika beziehungsweise Korea und Indien erstreckt, sind die Rattenigel auf Südostasien beschränkt.

Igel bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen. Die Stacheligel bevorzugen eher trockene Habitate, sie finden sich unter anderem in lichten Wäldern, Grasländern und auch Kulturlandschaften. Einige Gattungen wie die Wüsten- und Langohrigel sind sogar ausgesprochene Steppen- und Wüstenbewohner. Die Rattenigel hingegen bevorzugen feuchte Habitate und finden sich vorrangig in Regenwäldern.

Fortpflanzung :
Igel bringen einmal (in wärmeren Regionen auch zweimal) im Jahr Nachwuchs zur Welt. Nach einer rund 30- bis 48-tägigen Tragzeit wirft das Weibchen ein bis elf Jungtiere (bei den europäischen Arten sind es im Durchschnitt vier bis fünf). Neugeborene sind zunächst blind und hilflos, die jungen Stacheligel haben bei der Geburt noch weiche Stacheln, um den Geburtskanal der Mutter nicht zu verletzen. Nach 12 bis 24 Tagen öffnen die Jungtiere die Augen und nach sechs bis acht Wochen werden sie entwöhnt. Die Geschlechtsreife tritt meist nach 6 bis 12 Monaten ein. Die Lebenserwartung in freier Natur dürfte — soweit bekannt — drei bis sieben Jahre betragen

Nahrung:
Die Nahrung der Igel besteht in erster Linie aus Wirbellosen (beispielsweise Insekten und deren Larven sowie Ringelwürmern), sie nehmen aber auch kleine Wirbeltiere und Aas zu sich. In kleinem Ausmaß verzehren sie auch pflanzliches Material wie Wurzeln und Früchte.


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.05.2010