Petersilie

Andere Namen: Pterli, Petroselinum

Bekannte Gewürz- und Heilpflanze.
Anbaufläche: In altgedüngtem, locker-tiefgründigem Boden, in sonniger Lage.
Höhe: 40 bis 90 cm.
Blütezeit: Juni bis Juli.
Vermehrung: Durch Samen.

Geschichtliches
Mit ihren dreifach gefiederten Blättern, den grünlich-gelben, in Doppeldolden angeordneten Blüten und den kümmelähnlichen Früchten sind die 5 Arten der Gattung Petroselinum ohne weiteres als Angehörige der Familie der Doldenblütler (Apiaceae oder Umbelliferae) zu erkennen. Von diesen 5 Arten ist eine fast weltweit bekannt, zumindest als Küchengewürz. Das Wissen um ihre Heilkraft und Eignung als Wurzelgemüse ist allerdings nicht so verbreitet.
Die einzige in Kultur befindliche Art, Petroselinum crispum, stammt aus dem östlichen Mittelmeergebiet und wird schon seit Jahrtausenden genutzt. Über die Römer ist diese Pflanze auch nach Mitteleuropa gekommen.
Sie wird in 2 Unterarten eingeteilt, von denen P. c. ssp. crispum als Blattpetersilie, P. c. ssp. tuberosum als Wurzel- oder Knollenpetersilie bekannt sind. Letztere spaltet sich nochmals in 2 Varietäten auf, die sich durch die Form ihrer verdickten Hauptwurzel leicht unterscheiden lassen. Die Varietät breve besitzt kurz-knollige, die Varietät tuberosum möhrenartige Wurzeln.
Diese kräftigen Wurzeln sind ansatzweise schon bei der Wildform vorhanden. Sie wer­den durch die Blattrosette des 1.Jahres aufge­baut und ernährt. Im 2. Jahr schieben die Speicherwurzeln ihre ganze Kraft in den raschwachsenden Blütenstandstrieb. Die ver­zweigten Sprosse tragen mehrere doppeldoldige Blütenstände, an denen sich später die kleinen Spaltfrüchte entwickeln. Danach stirbt die Pflanze ab.

Anbau

Die Petersilie verlangt einen tiefgründigen Boden, der zwar nahrhaft, aber nicht frisch gedüngt sein sollte. Dieser ist durch Hacken auch während der Kultur recht locker zu halten. Einen um so höheren Gehalt an Inhaltsstoffen bekommt man, je sonniger der Standort gewählt ist. In der heißesten Jahreszeit muß regelmäßig gegossen werden.
Der Samen wird ab März direkt ins Freiland ausgebracht. Nach wenigen Wochen werden die kleinen Pflanzen auf 4 bis 6 cm Abstand verzogen, wobei Wurzelpetersilie etwas mehr Platz zur Entwicklung ihrer Speicherorgane benötigt.
Verwenden Sie frisches Saatgut, es hält sich kaum länger als zwei Jahre. Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum.
Eine Aussaat im August ergibt im Herbst noch Ernte und ein zweites Mal im Frühjahr.
Geerntet werden kann die Blattpetersilie, sobald sie etwa 10 cm hoch ist, doch sollte man es vom allgemeinen Zustand der Pflanze abhängig machen. Bei der Ernte, die im 1. Jahr von Juli bis in den Winter hinein reichen kann und im 2. Jahr vom Frühjahr bis zur Blüte dauert, sollte man darauf achten, die jüngsten Blätter im Herzen der Pflanze nicht zu beschädigen.
Blattpetersilie läßt sich auch gut im Topf oder Balkonkasten halten. Schützt man die Pflanzen vor Frost, kann man auch im Winter frische Blätter ernten.
Wurzelpetersilie wird gewöhnlich von Oktober bis November des I.Jahres geerntet. Sie kann gut in feuchtem Sand im Keller oder in der Miete über Winter gelagert werden, doch sollte man sie dann nicht mehr austreiben lassen, weil die Wurzeln ihre Kraft in die neuen Sprosse investieren und dadurch an Geschmack und Inhaltsstoffen verlieren.

Ernte und Lagerung

Verwendung

Die Würz- und Heilwirkung beruht hauptsächlich auf dem Gehalt an ätherischen Ölen und Vitamin C.
Deswegen sollte man Wurzeln als Gemüse oder Suppeneinlage nicht mitkochen lassen, die Inhaltsstoffe würden sonst zerstört.
Als Heilmittel werden meist die bei höchstens 40 °C getrockneten Samen, Blätter oder Wurzeln verwendet, wobei die Samen am meisten und die Blätter am wenigsten Inhaltsstoffe besitzen. Der Tee aus diesem Material wirkt appetitanregend und harntreibend und wird bei Wassersucht, Nieren- und Blasenentzündung angewendet. Eine zu hohe Dosierung kann aber ungesunde Wirkungen zeigen, weswegen besonders Schwangere auf dieses Heilmittel verzichten sollten. Bei sehr starken Dosen kommen Blutergüsse und Rauschzustände vor, die Schleimhäute werden gereizt und aktiviert, so auch die Gebärmutter. Vor intensiver Anwendung dieser Heildroge ist im Zweifelsfalle der Arzt zu konsultieren.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016