Gummibaum

Andere Namen: Ficus


Standort: Im Zimmer halbschattig bis schattig.
Höhe: In der ostasiatischen Heimat bis über 30 m, im Zimmer 2 bis 4 m.
Vermehrung: Durch Stecklinge.

Geschichtliches
Die Gummibäume zählen zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Sie gehören schon seit langem gewissermaßen zur Grundausstattung von Büroräumen und Wohnzimmern. Diese Spitzenstellung in der Beliebtheitsskala verdanken sie ihren hübschen, immergrünen Blättern, die das Fehlen jeglicher Blütenpracht bei den Gummibäumen vergessen lassen.

Arten
Nach dem Urteil einiger Spezialisten gibt es etwa 2000 Gummibaum-Arten. Der Gummibaum (Ficus) ist damit eine der artenreichsten Gattungen überhaupt. Die weitaus meisten Arten kommen im tropischen Asien vor. Die Gattung Ficus gehört zu den Maulbeerbaumgewächsen (Moraceae). Im Mittelmeergebiet ist der bekannte Feigenbaum (Ficus carica) heimisch.
Alle Gummibaum-Arten sind milchsaft­führend. Der weiße bis gelbe Milchsaft ist in der Regel ungiftig.

Aus Ostindien und von den Inseln des malaiischen Archipels stammt Ficus elastica. Diese Art gilt als „der Gummibaum“ schlechthin. Er bildet ein gutes Beispiel dafür, daß auch Pflanzen Modeströmungen unterliegen. Zusammen mit den berühmten Nierentischen gilt er als Inbegriff der fünfziger und sechziger Jahre. Obwohl er danach etwas von seiner Beliebtheit verlor, ist er, wohl seiner Unverwüstlichkeit wegen, noch relativ häufig anzutreffen. Der in seiner Heimat bis zu 25 m hohe Baum besitzt charakteristische ellipti­sche Blätter. Die glänzendgrünen, bis zu 40 cm langen Blätter sind lederartig. Die jungen Blätter sind eingerollt und werden von meist rotgefärbten Nebenblättern umhüllt. Im Handel sind eine Reihe von Sorten erhältlich. Die Kulturvarietät „Decora“ besitzt relativ breite, dunkelgrüne Blätter, unter dem Namen „Variegata“ sind Pflanzen bekannt, deren Blätter gelbliche, weiße oder graue Flecken aufweisen.
In jüngerer Zeit ist der aus Indien stammende Ficus benjamina äußerst beliebt geworden. Diese dekorative Art besitzt hängende Zweige. Die bis zu 12 cm langen, eiförmigen bis lanzettlichen Blätter laufen in eine langgezogene Spitze aus.
Ausgesprochen große, bis zu 60 cm lange Blätter besitzt Ficus lyrata (synonym Ficus pandurata) aus dem tropischen Westafrika. Die dunkelgrünen Blätter zeichnen sich durch eine helle Äderung aus.
Ein Bodendecker für das Warmhaus ist der in Birma und auf dem Malaiischen Archipel heimische Ficus quercifolia. Die am Boden kriechenden Zweige tragen Blätter, die an Eichenlaub erinnern. Der Kletter-Ficus (Ficus pumila) kommt aus Südostasien. Mit Hilfe von Haftwurzeln klettern die Zweige über Baumstämme, Wände und sogar Glasflächen, die sie in kurzer Zeit bedecken. Ihre ovalen bis rundlichen Blätter werden bis zu 3 cm lang. Von der sehr variablen Art gibt es mehrere Sorten. Bei der Kulturvarietät „Minima“ werden die Blätter nur noch etwa 1 cm lang.
Für kühle Zimmer ist der australische Ficus rubiginosa geeignet. Die jungen Blätter des niederliegenden Strauches sind unterseits rostfarbig-braunfilzig.

Pflege und Vermehrung
Die Haltung der Gummibaum-Arten bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten. Die in Gewächshäusern zu stattlichen Bäumen heranwachsenden Pflanzen kommen auch als Zimmerpflanzen gut zurecht. Sie bevorzugen nahrhafte, humose Erde. Sie kann mit Laub­ und Mistbeeterde und etwas Sand vermischt sein. Der Standort sollte zwar möglichst hell sein, die pralle Mittagssonne vertragen die Pflanzen jedoch nicht. Darüber hinaus schütze man sie vor Zugluft und starken Temperaturschwankungen. Das Gießen sollte mit lauwarmem Wasser erfolgen, zu kaltes Wasser mögen die Pflanzen nicht.
In regelmäßigen Abständen sollten die Pflanzen während der sommerlichen Wachstumsphase mit einem Zimmerpflanzendünger versorgt werden. Die großen Blätter wirken off als Staubfänger. Es ist zu empfehlen, sie alle paar Wochen mit Wasser und Schwamm zu reinigen.
Auch in der winterlichen Ruhezeit dürfen die Temperaturen bei einigen Arten, wie Ficus benjamina, nicht unter 18 °C absinken. Die reichlichen Wassergaben des Sommers können im Winter verringert werden. Sämtliche Gummibaum-Arten können darüber hinaus auch in Hydrokultur gehalten werden.

Die Vermehrung aus Samen, die meist aus Indien importiert werden, liefert oft keine befriedigenden Resultate. Die Vermehrung erfolgt daher in der Regel aus Stecklingen. Die sogenannten Augenstecklinge umfassen ein Blatt und einen noch nicht zu stark verholzten Stengelabschnitt. Die Stecklinge werden in ein durchlässiges Sand- Torf- Mullgemisch gesteckt und bei 30°C und hoher Luftfeuchte bis zur Wurzelbildung kultiviert.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016